Dreht die Frauen um!

von | Mai 6, 2019 | 7 Kommentare

Wie die mediale Darstellung von Geburten unserer Geburtskultur schadet


Im folgenden Blogbeitrag geht es um Geburten und wie diese in den Medien dargestellt werden. Gezeigt werden u.a. Bilder von nachgestellten und echten Geburten. Je nach Art der Darstellung und Beschreibung können die Bilder und Worte triggernd wirken. Achtet beim Lesen gut auf euch!

Dieser Artikel entstand mit Hilfe von Mother Hood e.V.


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Eine Frau liegt auf dem Rücken. Ihr Gesicht ist schmerzverzerrt, ihre nackten Beine ragen in die Höhe. Ein Mann hält ihre zur Faust geballte Hand. Panik, Hektik, Schreie!

Um die beiden herum stehen Ärzte und Krankenhauspersonal. Sie alle brüllen etwas. Das Licht ist grell, die Spannung unerträglich. Überall Blut, Schweiß, Tränen. Dann der erlösende Schrei: „Ein Junge!“ Alles bricht in Jubel aus. Ein schleimverschmiertes (für ein neugeborenes viel zu großes) Baby wird in die Höhe gehalten. Die Frau weint vor Glück, der Mann an ihrer Hand ebenso. Geigenmusik erklingt. Happy end!

Die Geburt eines Kindes ist ein weltbewegendes, unbeschreiblich schönes Ereignis im Leben eines verliebten Paares. Ein Frieden stiftendes und von Liebe durchdrungenes Geschehen. Niemals würden wir dieses mit Attributen wie – sagen wir mal – Gewalt assoziieren.

… mal kurz überlegen… mhm… nö… keine Gewalt.

Oder das hier:

Ein Mann verdreht die Augen und sinkt mit clownischen Gesten ohnmächtig zu Boden. Niemand interessiert sich für ihn, denn neben ihm bekommt eine Frau gerade ihr Kind. Mit aufgeblasenen, roten Wangen und schielendem Blick prustet und hechelt sie dem Damenkopf zwischen ihren Beinen entgegen, der wiederum in russischem Akzent zurückbrüllt: „Pressen! Pressen! Du musst Pressen!“ Plötzlich schreit die Frau laut auf, der Mann erwacht, blickt direkt zwischen ihre Beine und fällt erneut theatralisch zu Boden. Zwei Sekunden später wird ein Baby in die Höhe gehalten. Alles jubelt und lacht.

Hach, welch ein Segen für alle Beteiligten. Nie würde sich jemand auch nur im Ansatz erlauben, etwas an diesem intimen und von Respekt getragenen Augenblick lustig zu finden.

*kotzwürg*

Ist ja gut! Als großes Mädchen weiß ich, dass Dinge in Filmen – besonders denen aus Hollywood – nicht unbedingt viel mit der Realität zu haben. Und natürlich finde ich solche Szenen auch mal zum Schießen und halte sie der Unterhaltung wegen auch absolut für legitim, wenn… ja, wenn diese Art von Geburtsdarstellungen nicht so schrecklich omnipräsent wäre und uns unsere komplette Geburtskultur versauen würde.

Hier die Top 5 der stereotypen Bilder rund um die Geburt:

  • Platz 5: Der Babybauch ohne Kopf (Lieblingsbild diverser berichterstattenden Medien)
  • Platz 4: Die Geburt im Krankenhaus mit Arzt und viel Personal in OP-Kleidung
  • Platz 3: PANIK!!! sobald die Fruchtblase platzt
  • Platz 2: Die schreiende Frau und der hilflose Mann
  • Platz 1: Die Gebärende auf dem Rücken liegend (nur noch getoppt von Beinen in Beinschalen)
Filmausschnitt aus „Monsieur Claude und seine Töchter 2“

Ich schätze, ab hier wird dieser Text die Leser in zwei Lager spalten. Die einen werden denken: „Jawollo! Weg mit diesen destruktiven, unzeitgemäßen und schädlichen Bildern!“ und die anderen eher so: „Häh? Ist doch normal, oder?“
Normal? Ja… leider. Gut für Mutter und Kind? Selten.

Ich habe mich mal bei den Geburtsexpertinnen von Mother Hood e.V. umgehört – DER Elterninitiative für den Schutz von Mutter und Kind, während Schwangerschaft, Geburt und 1. Lebensjahr – und gefragt, warum diese Bilder so problematisch sind.
So geht Franziska Kliemt, geschäftsführendes Vorstandsmitglied und Bundeskoordinatorin, davon aus, dass Bilder aus Büchern, Filmen, Zeitschriften etc. unser Selbstbild formen. „Da wir heutzutage eigentlich kaum mehr Kontakt zu Geburt und Neugeborenen haben bis wir selbst in die Situation kommen, identifizieren wir uns mit diesen Bildern. Sie werden unsere NORM-alität.“, so Kliemt.
Das heißt, sind wir schließlich schwanger und blicken Richtung Geburt, sehen wir uns selbst im Kreißbett liegen. (Es soll sogar eine Studie geben, die belegt, dass Frauen nur deshalb freiwillig die liegende Position einnehmen, weil dieses Bild in jeder Zeitschrift, in jedem Werbespot, in jedem Film und jeder medizinischen Abbildung als DIE Position dargestellt wird.)
Mother Hood Mitglied Gerit Sonntag kann aus eigener Erfahrung sprechen: „Ich dachte bei meiner ersten Geburt: da steht das Bett, da muss ich mich hinlegen. Dies war aber völlig kontraproduktiv, weil mein Kind auf einem Nerv lag und ich so auch zwischen den Wehen Schmerzen hatte. Die Hebamme hat das auch vermutet und mich massiert. Besser wäre gewesen, sie hätte mich ermuntert zu gehen. Beim zweiten Kind bin ich im Kreißsaal immer umher gelaufen.“
Dass sich eine aufrechte Position positiv auf den Geburtsverlauf auswirkt, ist längst bewiesen: es werden keine wichtigen Gefäße und Nerven abgeklemmt, die Schwerkraft wirkt unterstützend und das Becken kann sich weiten. Vor allem aber bekommt die Frau den Freiraum, sich intuitiv so zu bewegen, dass sie sich vom Schmerz entlasten und ihrem Baby den leichtesten Weg nach Draußen ebnen kann… und wenn sie sich dabei am Ende doch hinlegt, dann weil es sich für SIE gut anfühlt.

Nun wollen wir aber nicht auf die Idee kommen, Frauen seien alleinig schuld, wenn sie auf das vorherrschende Bild hereinfallen. Rund um die Geburt wird eine unglaubliche Angst geschürt. Darüber weiß auch Mother Hood Mitglied Elli Kowert zu berichten. In Ihrer Masterarbeit „Die soziale Praxis der Geburt“ stellte sie einigen Elternpaaren folgende Frage: „Was dachtet ihr über die Geburt, bevor ihr ein Kind erwartet habt?“ Die Antworten klingen in etwa so: „Horror. Das was man so im TV sieht: Schreiende Frauen, hilflose Männer. Panik.“ Das Wörtchen „Angst“ taucht immer wieder auf. „Auch einige der Väter hatten die bange Vorstellung, sie müssten ihre Frauen schreiend und in Hektik ins Krankenhaus bringen.“, so Kowert.

Adobe Stock © Elnur

All die negativen Gefühle, die mit Geburt assoziiert sind, werden zu unseren Eigenen. Wir fürchten die schrecklichen Schmerzen. Wir spüren die Scham beim Gedanken, dass zig fremde Personen in grellem Neonlicht über Stunden auf unsere Vulva starren und darin herumwuseln werden. Werdende Väter bekommen Schweißausbrüche beim Gedanken ihre panisch schreienden Frauen ganz schnell durch die halbe Stadt (oder aktuell gern auch in die Nächste oder Übernächste) ins Krankenhaus fahren zu müssen.
Angst lähmt, Angst macht dicht und behindert damit alles was für eine gute Geburt wichtig ist… egal, ob die Angst von der Gebärenden selbst oder ihrem Umfeld ausgeht.

Filmausschnitt aus „Beim ersten Mal“

Geburt gilt als gefährlich und unberechenbar und nur in medizinischem Umfeld zu bewältigen. Die Frau MUSS geführt werden, damit der Arzt (aaaargh, NEIN verdammt, ihr Blockbuster-Regisseure! Wenn überhaupt, dann die Hebamme!) das Kind sicher „entbinden“ kann. Dabei stößt Dr. Katharina Hartmann, Leiterin des Wissenschaftsressorts von Mother Hood, u.a. folgendes Bild sauer auf: Die Schwangere ohne Kopf. In nahezu jedem Zeitungsartikel über Geburtshilfe tauchen diese vermeintlich unverfänglichen Abbildungen von Babybäuchen auf.

Doktor untersucht Babybauch
Adobe Stock © emiliau

Für Katharina Hartmann stehen diese symbolisch für die (vorrangig aus der patriarchal dominierten Geburtshilfe stammende) Idee, die Frau sei ein Behälter, ein Container, aus dem das Baby herausgeholt wird. Was die Frau denkt und fühlt und in welchem psychischen Zustand sie ins Wochenbett entlassen wird, spielt dabei keine Rolle. Die Berichte der Roses Revolution – die den internationalen Aktionstag gegen Gewalt in der Geburtshilfe ins Leben gerufen hat – sprechen Bände über den respektlosen Umgang mit den Müttern durch medizinisches Personal… mit fatalen Folgen für das gesamte Familiengefüge.

Geburt Krankenhaus
Adobe Stock © Gorodenkoff
https://wellroundedmama.blogspot.com/2015/03/barriers-to-alternative-birth-positions.html
Bildquelle: wellroundedmama.blogspot.com

Es ist schwierig diese Bilder NICHT vor Augen zu haben. „Unser Gehirn kennt kein ‚Nein‘.“ sagt Franziska Kliemt, „Denkt jetzt NICHT an ein rotes Pferd. Was passiert vor unserem inneren Auge? Richtig, wir sehen ein rotes Pferd.“
Noch schwieriger wird es, entgegen diesen Bildern zu HANDELN. Da können wir im Geburtsvorbereitungskurs noch so viele Positionen einstudiert haben. Sobald sich die Kreißsaaltür öffnet, wird das Kopfkino real und die Choreografie aus Hinlegen, CTG und Zugang-legen beginnt.
Ein fataler Kreislauf in dem sich das vorherrschende Bild durch seine hervorgerufenen Schwierigkeiten selbst bestätigt. (Kennt ihr die Katzenfabel? SO meine ich das)

brrrrrrr… und jetzt – nach dem dunklen Bild, dass ich selber gerade gezeichnet habe – einmal alle Glieder schütteln und ’nen Tee holen gehen…

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Also, welche Bilder sind es denn nun, die wir zu sehen bekommen sollten?

Hier eine Liste mit Dingen, die unerlässlich für eine gute Geburt sind:

  1. Ruhe
  2. Gelassenheit
  3. Vertrauen
  4. Intimität
  5. Zeit
  6. Respekt
  7. Ungestörtheit
  8. kein grelles Licht
Foto: Marcia Friese – „Warum Geburtsfotografie so wichtig ist“

Das klingt jetzt nicht zufällig wie die Liste aus der Bravo Girl über das perfekte erste Mal. Für guten Sex wie auch unter der Geburt braucht es die selben Hormone. Und damit diese ihre Arbeit tun, herrschen im besten Fall oben stehende Bedingungen vor. „Wie die Babys rein kommen, kommen sie auch wieder raus“ ist ein Spruch aus dem Bullshit-Bingo der Geburtshilfe, den sadistische Hebammen gern auch mal anders gebrauchen, der in diesem Zusammenhang aber durchaus stimmt. 😉 Oder ihr schaut euch dieses putzige Filmchen an. Wer es DANN nicht begreift… der will es nicht verstehen.


„Die Leistung – Sex like birth“

Damit sich also nicht nur in unseren Köpfen sondern auch in der Geburtshilfe etwas verändert, brauchen wir ganz andere Bilder.
Am liebsten möchte ich jedem Illustrator, Fotografen, Filmemacher, Redakteur und Verleger zurufen: „Dreht die Frauen um!“ Hört auf, sie wie ein hilfloses Käferchen auf dem Rücken darzustellen! Der einzige „Vorteil“ dieser Position ist der, dass das geburtshilfliche Personal besser „ran“ kann und keine Rückenschmerzen bekommt. Ansonsten ist nur der Kopfstand eine noch schlechtere Variante. Der Standard bei medizinischen und sonstigen Abbildungen muss die aufrechte Position sein! Stehend, kniend, hockend, im Vierfüßler… scheiß egal! Hauptsache aufrecht! Frauen in aufrechter Gebärhaltung wirken nicht nur kraftvoller, sie sind es auch: Sie SIND die Herrin der Lage! Sie und ihr Baby als unzertrennliche Einheit. Wir Frauen KÖNNEN gebären, quasi auch ganz allein… unser Körper macht das schon! Aber Gott sei Dank müssen wir das ja gar nicht. Es gibt Hilfe. Solche die im Notfall auch Leben retten kann. Nur verdammt nochmal, warum bedeutet die Inanspruchnahme dieser Hilfe so oft den Entzug der eigenen Selbstbestimmung und Würde?!

Wir brauchen nicht noch mehr Bilder von gekachelten, blau schimmernden, hochtechnisierten Kreißsälen mit steril verpackten Geburtshelfern! Der Geburtsort sollte ein Rückzugsort sein, ein Schutzraum, in dem sich „Mutterbaby“, in symbiotischer Verbindung, ungestört öffnen und ihrer Geburtsarbeit hingeben kann.
Auch bei Mother Hood ist man sich einig: „Es ist so schwer Bilder ohne viele Hände an Frau und Kind zu finden, aber das wäre eigentlich das Ziel.“ Der beste Ort für die Hände eines Geburtshelfers seien seine Hosentaschen, so heißt es.
Wir brauchen Bilder von ungestörten Geburten in denen zu erkennen ist, dass die Bedürfnisse von Mutter und Kind im Mittelpunkt stehen und nicht die der Geburtshelfer. In denen Väter nicht einfach nur überforderte Statisten sind sondern Teilnehmer an diesem wunderbaren Transformationsprozess. Bilder die sagen: hey, die Blase ist gesprungen? Gönn dir noch ’ne heiße Dusche, danach legen wir uns aufs Sofa und warten gespannt auf die ersten Wehen. (in etwa so wie in Lindenstraße Folge 1678)

Wir brauchen Bilder wie dieses hier…

https://www.instagram.com/p/BvNe4qnBXCH/?utm_source=ig_web_copy_link

oder diese…

oder diese…

The business of being born
aus dem Film: The business of being born

(Achtung: Dass hier nur Hausgeburtsbilder gezeigt werden, heißt nicht, dass es im Krankenhaus nicht auch genauso positiv sein kann. Das ist es in sehr vielen Fällen nämlich schon! Ich habe einfach nur keine Bilder gefunden, die das ausstrahlen, was ich ausdrücken wollte.)

Ich könnte noch ewig so weiter schreiben, merke aber, wie schwer selbst mir es fällt, KONKRETE Beschreibungen für die Bilder zu finden, die meine Kumpaninnen von Mother Hood e.V. und ich für so wichtig halten. Der Mangel an Bildern macht sich auch in meinem Kopf bemerkbar. Das muss sich ändern! Und wenn wir jeden „Bildermacher“ persönlich auf das Thema aufmerksam machen müssen.

Sicher wird dies nicht mein letzter Beitrag zu dem Thema bleiben. Bis dahin, bin ich gespannt, was ihr dazu denkt. Schreibt doch bitte in die Kommentare, welche Bilder über Geburt in EUREM Kopf herumgeistern und/oder welche IHR in Zukunft sehen möchtet.

Alles Liebe,
Martina


weiterführende Links:

Die Geburtsfotografin Marcia Friese schreibt in einem kurzen klugen Text zum positiven Einfluss der Geburtsfotografie: „Warum Geburtsfotografie so wichtig ist“
https://marciafriese.de/portfolio/warum-geburtsfotografie-so-wichtig-ist/?fbclid=IwAR2CcieJh0I2WhvBNfrPEAgb0ni4D_NrpgHSekrWd3Jh63Nw4MjdFhj4hN0

„So setzte eine Hebamme Geburtsfotos auf Instagram durch“
https://www.watson.de/leben/instagram/648382666-auf-instagram-kann-man-jetzt-geburtsfotos-posten?fbclid=IwAR1MVSszbipilhqRm4HLmM-vcaTvTunNNCVf8qBwOhxRGDldH577TrbJwMw

„Die sichere Geburt – Wozu Hebammen?“ (von Carola Hauck)
https://die-sichere-geburt.de/
Ein Film, der – wie ich finde – zum Standard-Aufklärungsmaterial der Oberstufe gehören sollte! Schaut doch mal, ob der Film auch in eurer Stadt gezeigt wird oder organisiert selbst eine Filmvorführung. Alle Infos gibt es auf der Webseite oder bei Mother Hood e.V.

Trailer zum Film: „Laboring Under An Illusion: TV / Real Birth“
https://www.youtube.com/watch?v=V9Gd7pqeESE&has_verified=1&fbclid=IwAR0EprV_wuD88irgkrATiK3WutyqpCEyHKyYA_SzZ-NThG-xe3V3CWXdeZM&app=desktop

„Barriers to Alternative Birth Positions“
https://wellroundedmama.blogspot.com/2015/03/barriers-to-alternative-birth-positions.html
Englischsprachiger, sehr ausführlich recherchierter Artikel, der dem historischen Ursprung der Rückenlage auf den Grund geht.

Martina Bürger

7 Kommentare

  1. Hallo
    Ich bin hin und weg. Der Artikel hat genau das beschrieben was ich in meinen Kursen imer und immer wieder disskutiere. Erst letzte Woche großes Thema im Geburtsvorbereitungskurs. 4 Frauen, 1 möchte aufrecht entbinden und 3 würden sich ins Bett legen. Musste die Disskusion abbrechen da es zum Streitgespräch kam. Dabei kam heraus das was oben geschrieben steht…..man sieht doch nur solche Geburten im Kreißbett auf dem Rücken liegend …also ist das doch so üblich und auch normal. Ich ermutige die Frauen auch andersherum zu denken. Ich mache seeehr viele Übungen zur Körperarbeit um sie wieder auf sich selbst zurück zuführen, weg von den Bildern und den Meinungen.
    Aber leider wird im Kreißsaal das leider wieder zunichte gemacht, aus welchen Gründen auch immer ( Personal, Zeit, Räumlichkeiten ect…)
    Der obrige Bericht ist mir wie aus der Seele geschrieben, ich hoffe das viele ihn lesen werden.
    Übrigens der kleine Film ist super. 🙂
    Ganz liebe Grüße
    Brigitte ( seit 25 Jahren Geburtsvorbereiterin auf einer Insel)

    Antworten
  2. Wunderbarer Artikel! Ich mache gerade eine Ausbildung zur Hebamme und muss leider feststellen, wie häufig das öffentliche Bild der Geburt im Krankenhaus Einfluss auf den Geburtsverlauf hat… Es wäre toll, wenn sich das ändern würde- Und eine andere Darstellung des Geburtsprozesses in den Medien wäre sicher ein guter Anfang.

    Antworten
    • Hallo!

      Genial!
      Ich bin Geburtsvorbereiterin und Familienbegleiterin und 2 meiner 3 Kinder sind zuhause im Vierfüßler zur Welt gekommen. Bei der Geburt meiner 1. Tochter war ich im Geburtshaus, hab mich überfordert gefühlt und keinen Draht zur Hebamme gehabt. Wehenschwäche, Labienödem. Folge war gebären in Rückenlage mit Dammschnitt, der mir ein Jahr lang Beschwerden gemacht hat.
      Zuhause war es entspannter, meine Hebamme war total zurückhaltend, hat teilweise auf unserer Couch geschlafen, einmal war eine Freundin dabei, wir tönten, sangen und waren entspannt. Ich hätte mir nichts anderes vorstellen können, als im Vierfüßler und aufrecht zu gebären.

      Seit der Industrialisierung der Geburtshilfe sind da leider Bilder entstanden, die einer physiologischen Geburt im Weg stehen können.

      Vielen Dank für düsen tollen Artikel!!!

      Weiter so!!!

      Herzliche Grüße,

      Nika Hollmann
      http://www.herzensgesang.de

      Antworten
  3. Hey das ist ein wahnsinnig toller Bericht und ich hatte am Ende sogar Tränen in den Augen ! Super geschrieben und das viedeo mein Gott endlich hat es mal jemand veranschaulicht ??? Ich hoffe es gibt bald mehr dieser berichte und um schöne Bilder zu finden habe ich noch einen tip und zwar Josephine Neubert macht wundervolle Geburtsfotografie und vlt findest du bei ihr was du sucht ! Ganz liebe Grüße von einer schon Mama (Kreißsaal liegend dammschnitt Saugglocke am Ende Geburt ), schwanger mit Baby 2.0 und in der Hoffnung solange wie möglich zuhause in gewohnter Umgebung zu bleiben ! Ich schicke diesen Artikel an alle werdenden Mamas !

    Antworten
  4. Ein längst überfälliger, wichtiger und sehr augenöffnender Artikel. Danke an dich, Martina und an alle deine Mother Hood Kolleginnen, die ihr mit Aktionen wie diesem wachrüttelnden Beitrag die Welt verändert. DANKE!

    Antworten
  5. Toller Blogartikel liebe Martina, den ich jetzt gleich und sehr gerne natürlich auch auf der Fanpage von Die sichere Geburt – Wozu Hebammen? teile.
    Als Filmemacherin beschäftige ich mich ja quasi permanent mit Bildern und ebendieser Bildsprache. Für den Film, den ich 2014 begann suchte ich 3D Animationen für die Illustration des physiologischen Geburtsprozesses und wurde – richtig – nicht fündig. Alle Firmen weltweit, die sogenannte wissenschaftliche 3D Animationen für die Leere und Forschung herstellen legen die Gebärende auf den Rücken. Und so wird diese schädliche Geburtsposition weiter und weiter tradiert, in alle Gehirne eingebrannt. Denn: wir lernen durch Nachahmung. Zuerst dachte ich nich, ich sollte das beauftragen, aber es wäre einfach zu teuer gewesen und so habe ich mich entschieden einenKunstgriff zu machen und reale Studioaufnahmen mit wissenschaftlich-atomischen Illustrationen zu verschmelzen. Das hat ganz wunderbar geklappt und passt ästhetisch auch viel besser in den Film. Ich bin so froh, dass es Mother Hood e.V. gibt und dort Frauen mit einem großen und ganzheitlichen Verständnis zu Geburten der Macht der Bilder und wie sie unser ganzes Denken formt. Bei jeder Podiumsdiskussion nutze ich deshalb die Gelegenheit auf genau dieses Problem hinzuweisen und die Leute erst einmal überhaupt zu sensibilisieren. Denn Bilder betrachten wir erst einmal unbewußt.
    Ich wünsche Dir viel Glück zu Deinem Vrhben auf die Young-stage zu kommen!
    Liebe Grüße, Carola

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  1. Auf dem Rücken – Teil 1: Das aktuelle Geburtsbild in den Medien | The Image of Birth - […] Martina Bürger (Blogbeitrag)https://www.martinabuerger.de/dreht-die-frauen-um/ […]

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